Die Humboldt-Universität zu Berlin und das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz haben im Rahmen eines Projektes zum Thema Datenzugang am 20. April 2022 zu einem Experten-Workshop geladen. Es nahmen Rechtswissenschaftler*innen aus dem deutschsprachigen Raum (unter anderem von der Humboldt-Universität zu Berlin, der TU Berlin und dem Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München) sowie Vertreter*innen der Europäischen Kommission (DG CNCT) und von nahmhaften Unternehmen teil.
Prof. Dr. Christiane Wendehorst hielt an einem Panel mit dem thematischen Fokus „Data Act und seine Implikationen für Datenmärkte und Wettbewerb“ einen Impulsvortrag. Sie ging dabei insbesondere auf die im Rahmen des Projekts "Principles for a Data Economy", das gemeinsam vom American Law Institute (ALI) und dem European Law Institute (ELI) durchgeführt wird, ein. Als Projektreporterin für das ELI hat sie Konzepte wie ko-generierte Daten ("co-generated data", dh Daten(zugangs)rechte basierend auf der Idee, dass eine Person an der Generierung von Daten teilgenommen hat) und Datenrechten im öffentlichen Interesse (z.B. Datenzugangsrechte zu Forschungszwecken, unter Berücksichtigung von grundlegenden Prinzipien wie Verhältnismäßigkeit) maßgeblich geprägt. Sie zog in ihrem Vortrag vor allem auch Vergleiche zwischen dem Vorschlag für einen Data Act der Europäischen Kommission und den ALI-ELI Principles vor a Data Economy.
Einen weiteren Impulsvortrag zum Data Act hielt Josef Drexl vom Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München. Malte Beyer-Katzenberger von der Europäischen Kommission replizierte auf die Impulsvorträge. Die Diskussion wurde geleitet von Prof. Dr. Axel Metzger (Humboldt-Universität zu Berlin). Die Workshop-Teilnehmer*innen beschäftigten sich darüber hinaus mit Themen wie Marktversagen und Market design auf Datenmärkten, Datenmacht und Datenkooperationen aus kartellrechtlicher Perspektive sowie Datenzugangsregulierung und der Rolle von Datenintermediären.