Workshop "Datenschutz neu gedacht – Herausforderungen durch KI und globalen Wettbewerb"

Datenschutzrecht neu gedacht - Herausforderungen durch KI und globalen Wettbewerb

 

Der rasante Fortschritt datengetriebener Technologien hat in den letzten Jahren eine Fülle von Rechtsakten erforderlich gemacht. Um eine Balance zwischen Grundrechtsschutz und Innovation zu erreichen, folgen die jüngeren Digitalrechtsakte größtenteils einem risikobasierten Regulierungsansatz (zB KI-VO), wobei häufig zugleich im Sinne eines asymmetrischen Ansatzes nach der Größe von Akteuren differenziert wird (zB DSA, DMA).  

Alle diese Digitalrechtsakte werden allerdings ergänzt bzw überlagert durch das Datenschutzrecht, insbesondere die DSGVO. Dieser Rechtsakt weist zwar gewisse risikobasierte Elemente auf, jedoch sind diese relativ schwach ausgeprägt – im Ansatz trifft die DSGVO alle Akteure in gleicher Weise, unabhängig von deren Größe und vom Risikoniveau der geplanten Datennutzungen. Es stellt sich daher die Frage, ob die Ansätze risikobasierter und asymmetrischer Regulierung in jüngeren Digitalrechtsakten durch die DSGVO unterlaufen werden. Verstärkt wird die Problematik durch die rasanten Entwicklungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI), auf die das geltende Datenschutzrecht nicht gut zugeschnitten ist.  

Das Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht der Universität Wien organisiert dazu am 13. und 14. Dezember 2024 einen Workshop, mit der das geltende Datenschutzrecht kritisch hinterfragt und nach Wegen hin zu einem zukunftstauglichen Datenschutz gesucht werden soll. 

 

13. und. 14.Dezember 2024, Dachgeschoss Juridicum, Universität Wien

Die Teilnahme ist kostenlos. Das Programm ist weiter unten auf dieser Seite zu finden, und eine Zusammenfassung des akademischen Diskussionsentwurfs kann hier abgerufen werden.

Leider können wir aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl keine weiteren Anmeldungen entgegennehmen. Bei dringendem Anmeldewunsch oder weiteren Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung (per E-Mail unter wendehorst.sekretariat@univie.ac.at).

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch und eine spannende Diskussion!


Programm

Freitag, den 13. Dezember

Begrüßung und Einführung
08:45 - 09:00

Grußworte

Univ.-Prof. Dr. Brigitta Zöchling-Jud (Dekanin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien)

Sektionsleiter Mag. Wolfgang Ebner (Bundeskanzleramt: Sektion Digitalisierung und E-Government)

Thematische Einführung

Univ.-Prof. Dr. Christiane Wendehorst LL.M. (Cantab.)

Panel 1: Die DSGVO – zwischen Goldstandard und Innovationshemmnis
09:00 - 11:00

09:00 - 09:20 DSGVO als Erfolgsgeschichte (Paul Nemitz M.C.L., Chefberater Europäische Kommission)

09:20 - 09:40 Schwächen und Schutzlücken der DSGVO (Mag. Max Schrems, noyb)

09:40 - 10:00 Das Regulierungskonzept der DSGVO im weltweiten Vergleich (Prof. Dr. Moritz Hennemann M. Jur. (Oxon.), Universität Freiburg)

10:00 - 10:30 Diskussion

Kaffeepause

Panel 2: Die DSGVO als Baustein der Digitalgesetzgebung
11:00 - 12:30

11:00 - 11:20 Verhältnis von DSGVO und jüngeren Digitalrechtsakten (Prof. Dr. Boris Paal, TU München / Aitava)

11:20 - 11:40 Datenschutz und der risikobasierte und asymmetrische Regulierungsansatz (Prof. Dr. David Roth-Isigkeit,                                  Universität Speyer)

11:40 - 12:00 Datenschutz als Herausforderung für KI (Dr. Klaus M. Steinmaurer MBA, Geschäftsführer RTR)

12:00 - 12:30 Diskussion

Mittagspause

Panel 3: Alternativentwürfe zur DSGVO
14:00 - 15:30

14:00 - 14:20 Risikobasierter Datenschutz (Prof. Dr. Jochen Schneider, Rechtsanwalt und
                         Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München)

14:20 - 14:40 Pläne zur Reform der DSGVO (MdEP Axel Voss, Europäisches Parlament)

14:40 - 15:00 Ein eigenes Datenschutzrecht für KI (Michael Will, Präsident Bayerisches Landesamt für Datenschutzaufsicht)

 

15:00 - 15:30 Diskussion

Kaffeepause

Podiumsdiskussion: Das Regelungskonzept der DSGVO – alternativlos?
15:45 - 17:00

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Christiane Wendehorst LL.M. (Cantab.)

Dr. Matthias Schmidl (DSB)

Mag. Max Schrems (noyb)

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Hannes Werthner (TU Wien - Digital Humanism Association)

Frederick Richter LL.M. (Stiftung Datenschutz)

Samstag, den 14.Dezember

Akademischer Diskussionsentwurf für eine „KI-Datenschutz-VO“
09:00 - 10:30

09:00 - 09:15 Akademischer Diskussionsentwurf

Kapitel I bis III: Verbotene Datennutzungen und Hochrisiko-Datennutzungen (Univ.-Prof. Dr. Christiane Wendehorst LL.M. (Cantab.))

09:15 - 10:00 Kommentare

Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider (Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit)

Frederick Richter LL.M. (Stiftung Datenschutz)

Prof. Dr. Sebastian Schwamberger LL.M. (Universität Rostock)

Dr. Rania Wazir (leiwand.ai)  

10:00 - 10:30 Diskussion

Kaffeepause

Akademischer Diskussionsentwurf für eine „KI-Datenschutz-VO“
11:00 - 12:45

11:00 - 11:15 Akademischer Diskussionsentwurf

Kapitel IV bis VI: Datenschutz für KI und Freistellung von Datennutzungen geringen Risikos (Univ.-Prof. Dr. Christiane Wendehorst LL.M. (Cantab.))

11:15 - 12:00 Kommentare

Dipl.-Ing. Dr. Gernot Fritz (Freshfields Wien)

Prof. Dr. Boris Paal (TU München / Aitava)

Dr. Heidi Scheichenbauer (Research Institute: Digital Human Rights Center)

Dr. Bernhard Nessler (JKU Linz und Software Competence Center Hagenberg SCCH)

12:00 - 12:45 Diskussion

Schlussworte
12:45 - 13:00